Purpose Now! - Warum ich nicht aufhöre über Purpose zu sprechen, besonders jetzt nicht!

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Warum ich immer wieder über das Thema Purpose spreche:

Papala-Purpose. Manchmal erwische ich mich dabei, dass ich mich selber mit dem Thema nerve. Und dann merke ich meist im nächsten Moment, welchen Stellenwert das Thema für mich hat. Purpose-Hype hin oder her: der Grund, warum ich so viel über dieses Thema spreche und schreibe ist, weil ich das Privileg hatte, in unterschiedlichen Kontexten zu erleben, was Purpose bewirken kann. Ich durfte einen fast 2-jährigen Purpose-Prozess als Coach, Berater und Projektmanager für meinen letzten Arbeitgeber begleiten. Erst letztes Jahr habe ich mir den Raum genommen, dann auch meinen eigenen Weg zu reflektieren und mir die Frage nach dem Purpose meiner eigenen Arbeit zu stellen. Das Resultat war der Start in meine Selbständigkeit Anfang 2020, gefolgt von dem Weg, den ich als Coach und Berater für New Work und New Performance eingeschlagen habe.



Was Purpose mit New Work und New Performance zutun hat:

Mich lässt das Gefühl nicht ganz los, dass Purpose für einige Kolleg*innen da draußen einen Hauch von Esoterik versprüht. Und klar, wenn es um die Frage nach dem Sinn geht, dann kann das auch schonmal recht esoterisch klingen. Aber Purpose kann genauso strategisch, rational und pragmatisch eingesetzt werden. Vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum Purpose manchmal schwer greifbar ist.

Wenn ich ein Unternehmen oder Team die Frage nach ihrem Purpose stelle, dann geht es mir aber vor allem um eine Klarheit und Orientierung, wohin ihr gemeinsamer Weg geht. Es geht mir darum, dass das Team versteht, wofür es antritt und mit welcher Überzeugung es an die Arbeit geht. Arbeit wird mit Purpose nicht zu etwas, das wir erfüllen müssen, sondern zu etwas, das wir erfüllen wollen - weil wir selber davon überzeugt sind. Der Antrieb, der daraus entsteht ist nachhaltiger und gesünder als jede Beförderung oder Gehaltserhöhung. Mit Purpose können wir Leistung neu denken.


Welche Erfahrungen ich selber mit Purpose in Unternehmen gemacht habe:

Einen Purpose-Prozess für 50000 Menschen zu gestalten ist kein leichtes Unterfangen - doch es hat mich entlang meiner eigenen Reise mit dem Thema viel gelehrt. Heute weiß ich sehr genau, dass Purpose kein Unterfangen ist, was von heute auf morgen abgeschlossen ist. Aus meiner Sicht muss der Anspruch darin liegen, den Mitarbeitenden des Unternehmens die Möglichkeit zu geben, mitzureden und mitzugestalten. Wenn es um das Thema Purpose geht, dann hat jede*r eine Stimme, die er*sie einsetzen kann. Ein Purpose, der dagegen ausschließlich durch die Geschäftsführung definiert und in die Organisation hinein gerufen wird, ist weder authentisch und wird auch nicht das erreichen können, worum es bei einem Purpose eigentlich gehen sollte: der Organisation eine gemeinsame und vor allem spürbare Richtung zu geben, und jedem Einzelnen erlebbar zu machen, was der eigene Beitrag zum Großen und Ganzen ist.

Ein Purpose bekommt für ein Unternehmen oder Team erst dann einen Wert, wenn die Mitarbeitenden sich mit diesem beschäftigen können. Daher braucht es auch Räume, in denen sich Abteilungen, Teams und jeder Einzelne mit den eigenen Stärken, Werten und Überzeugungen auseinandersetzen können. Es geht darum zu verstehen, was der einzigartige Beitrag zum Ganzen ist, und wie man diesen leisten kann und möchte. Unternehmen, die verpassen diese Brücke zu schlagen, verpassen auch den eigentlichen Wert von Purpose zu heben.


Welche Erfahrungen ich selber mit dem persönlichen Sinn meiner Arbeit gemacht habe:

Purpose bedeutet für mich auch, sich selber zu fragen, ob ich noch an richtiger Ort und Stelle bin, um das zu verfolgen, was für mich Bedeutung hat. Ich persönlich habe mir diese Frage im Laufe des vergangenen Jahres gestellt. Dabei durfte ich erkennen, dass die Purpose-Frage keine ist, die man mal eben bei einem Glas guten Rotwein beantwortet. It takes time! Für mich gehört zu diesem Weg, sich der eigenen Stärken und Leidenschaften bewusst zu werden. Und ein Gefühl dafür zu entwickeln, wofür ich eigentlich meine Zeit einsetzen möchte. Und welchen Wert ich damit kreieren würde!

Fast forward: Seit Anfang des Jahres versuche ich nun diesen Weg für mich selber zu gehen. Mit Sicherheit nicht entlang einer geraden Linie. Und mit Sicherheit auch nicht ohne Ups and Downs. Aus eigener Erfahrung kann ich aber soviel sagen: Es fühlt sich ziemlich gut an, sich eine Arbeit gestalten zu können, die den eigenen Stärken und Werten entspricht. Ich bin motivierter, ich bin produktiver und kreativer, und vor allem bin ich menschlich erfüllter. 

Nicht für jede*n ist es der richtige Weg, selbständig zu werden und etwas eigenes aufbauen. Das braucht es auch nicht! Stattdessen geht es darum, die Chancen der neuen Arbeitswelt für sich zu erkunden und zu stretchen - Welche Möglichkeiten stecken da eigentlich drin? Und wie kann ich sie für ein gesundes, erfülltes Leben nutzen?


Warum Purpose gerade in Zeiten von Remote Work so enorm wichtig wird:

Mich würde natürlich super interessieren, was Du in den letzten Monaten so beobachtest hast. Meine Berührungspunkte mit Teams und Unternehmen zeigen mir, dass Remote Work an vielen Unternehmen nagt: kulturell, organisatorisch und damit nicht selten auch wirtschaftlich. Egal wie schnell oder langsam die technologische Umstellung und Eingewöhnung in die neue Arbeitsweise voran ging. Damit ist es noch lange nicht getan - Wie steht es um die kulturelle Integration neuer Mitarbeitender? Wie steht es um das kulturelle Zusammengehörigkeitsgefühl im Team? Wie viel menschliche Nähe ist geblieben? Wie viel Vertrauen und Wertschätzung im Alltag? Sind alle noch an Bord, oder wurden einige bereits zurückgelassen?

Es ist ein enormer Wandel. Business as usual kommt nicht von heute auf morgen. Umso wichtiger ist es, die Veränderungen kontinuierlich und vor allem proaktiv zu begleiten. Remote Work war keine Notlösung, sondern wird zum festen Bestandteil der neuen Arbeitskultur. Unternehmen und Teams, die das jetzt verinnerlichen und in die tägliche Arbeit umsetzen, werden diejenigen sein, die auch den Winter gut überstehen.



Was können Unternehmen, Teams und jeder Einzelne machen?

Purpose muss nicht immer gleich eine große, aufgeblasene Initiative werden. Stattdessen können Unternehmen und Führungskräfte bereits einen starken Schritt gehen, wenn sie ihren Mitarbeitenden den Raum geben, ihre Arbeit aktiver zu gestalten. Aktives Gestalten bedeutet der eigenen Tätigkeit durch kleine Veränderungen mehr Bedeutung zu geben. Etwa indem ich mich stärker auf Tätigkeiten konzentrieren kann, die meinen Talenten entsprechen, und indem ich mich hierzu mit anderen Knowhow-Trägern austauschen kann. Job Crafting nennt sich dieser Ansatz, und kann sowohl in Führungsgesprächen oder auch in Teamworkshops pragmatisch zum Einsatz kommen. Vermutlich wird das Ergebnis ein Win-Win für alle sein.

Gerade in Zeiten von Remote Work, wenn die physische Nähe fehlt, kann ein gemeinsam entwickelter und formulierter Purpose emotionale Nähe schaffen. Die Beschäftigung mit den eigenen Werten und Teamwerten kann in dieser Zeit Halt und Orientierung geben. Es entsteht ein neuer gemeinsamer Antrieb, der vielleicht auch zu neuen Ideen antreibt. Purpose kann Menschen und Teams eine Perspektive geben, in einer Zeit, in der genau diese Perspektive am dringendsten gebraucht wird. Es ist es Wert!


So kannst Du jetzt weitermachen

Du möchtest Dich persönlich oder mit Deinem Team mit dem Thema Purpose beschäftigen und fragst Dich, wie Du starten kannst? - Ich habe meine Erfahrungen zu Purpose Prozessen in zwei kurzen Guidebooks zusammengestellt, die Dir eine Schritt für Schritt Anleitung zu Deinem persönlichen Purpose oder Team-Purpose geben. Melde Dich gerne direkt bei mir und ich lasse Dir die Guidebooks kostenfrei zukommen.


Bleib gesund,

Benjamin